Krebs und die Psyche, Gruppendabend Prostatakrebs Selbsthilfegruppe Bietigheim

Krebs und die Psyche, Gruppenabend am 17.01.2013 um 19.00 Uhr:

Krebs und die Psyche„: als Gast Dr. med. Ulrike Kurtz,
Fachärztin für psychosom. Medizin & Psychotherapie, Psychoonkologie,
Praxis: Ziegelstr. 11, 74321 Bietigheim-Bissingen, Telefon: 07142/921020

Auszug aus dem Vortrag:

Was ist Psychoonkologie?

Def.: Aus Psychoonkologie Lehrbuch (Greuenich und Weiss):
Psychoonkologie meint die professionelle psychotherapeutische Begleitung und Behandlung eines Krebspatienten und von dessen Angehörigen in prinzipiell allen Phasen einer Krebserkrankung.

Ziele Psychoonkologischer Unterstützung:

  • Anerkennung der Lebensleistung des Patienten
  • Verringerung von Gefühlen der Isolation und Einsamkeit
  • Stärkung oder Klärung familiärer Bindungen
  • Unterstützung adaptiver Bewältigungsstrategien
  • Mobilisierung eigener Ressourcen
  • Aufzeigen neuer Lebensperspektiven einschließlich neuer Hoffnungen
  • Signalisierung von Offenheit gegenüber Aspekten, wie Trennung, Verlust, Tod oder Angst vor dem Unbekannten.
  • Stärkung des Selbstwertgefühls

Zwei Gebete, als Beispiel für unterschiedliche Akzeptanz der Krankheit:

Gebet ohne Akzeptanz

„Warum nur ich? Was habe ich falsch gemacht? Ist dr.ls gerecht? Bitte, hilf mir. Ich würde alles dafür tun, dass sich meine Krankheit, meine Schmerzen, meine Sorge in Luft auflösen, damit ich all dies hier nicht mehr ertragen muss. Bitte mach‘, dass das aufhört. Ich werde unendlich dankbar sein, wenn das nur endet und ich wieder ich bin. Frei möchte ich sein von diesem Kummer, der Angst, dem Ärger und der ganzen Geschichte.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Sag es mir, nimm mir die Last von den Schultern! Ich frage mich, warum ich das erdulden muss? Bitte gib mir eine Idee, eine Eingebung, wie ich da rauskomme.“

Gebet mit Akzeptanz

„Ich bin krank, schwerkrank. Es geht mir nicht gut und ich habe Angst. Was geschehen ist, kann ich nicht ungeschehen machen. Oft fühle ich mich ohnmächtig und traurig. Das macht es aber nur noch schlimmer. Ich versuche also, meine Situation so zu akzeptieren,
wie sie ist. Bitte, gib mir die Kraft hierfür. Ich werde achtsam bleiben, ob sich eine Möglichkeit auftut, etwas zu lösen, zu klären, zu verbessern. Bitte gib mir
die Geduld hierfür. So lange ich auf diese Möglichkeit warte, werde ich sicher dann und wann Unruhe verspüren. Bitte gib mir Gelassenheit, mit der ich dieser Unruhe begegnen kann. Ich bin bereit, das zu sehen, was ist. Bitte gib mir Klarheit dafür.“

Phasen der Erkrankung

  •  Diagnose
    – Information und Beratung
  • Behandlung/ Therapiephase- Fighting spirit
    – Salutogenese stärken
  •  Rehabilitation
    – Verringerung von Gefühlen der Isolation
    – Stärkung oder Klärung familiärer Bindungen
    – Unterstützung adaptiver Bewä Itigungsstrategien
  • Palliativ Situation
    – Offen gegenüber Themen wie Abschied nehmen


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