Gesundheitstage Ludwigsburg

Gesundheitstage im Forum am Schloßpark in Ludwigsburg

Wir waren zusammen,  Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Bietigheim und Selbsthilfegruppe Bottwartal mit einem Stand vertreten. Samstag, 09. und Sonntag 10. Februar 2013, zwischen 11:00 Uhr und 18:00 Uhr. Dazu kam noch am Samstag unseren Stand zu vorbereiten, Einlass um 9:00 Uhr und am Sonntag den Stand aufzuräumen.

Fotos von der Veranstaltung

wir sind vorbereitet:

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Besucher Ansturm:

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Am Abend kehrt die Ruhe wieder ein:

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Eksperten Runde:

Dr. Friedrich Migeod, Onkologe und Chefarzt der Biomed-Klinik Bad bergzabern,
Dr. Andreas Jurczok, Ärztliche Direktor des Prostatazentrums und der Klinik für Urologie am Klinikum Ludwigsburg,
Dieter Voland, der Vorstand der Pforzheimer Selbsthilfegruppe Prostatakrebs

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Text aus der Ludwigsburger Tageszeitung über die Experten Runde:

Kontroverse Diskussion um das Männerkrebsleiden Nummer Eins

Der Prostatakrebs ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes. Und die Diagnostik und Therapie sind keineswegs unumstritten. Bei der Expertenrunde dazu bei der Ludwigsburger Gesundheitsmesse wird deshalb eine kontroverse Diskussion auf dem Podium erwartet.

In Deutschland erkranken jährlich über 40 000 Patienten neu an diesem Tumor, knapp 12 000 Patienten sterben jedes Jahr am Prostatakarzinom. Seit Mitte der 1990er Jahre sei allerdings die Sterblichkeitsrate gesunken, erklärt der Onkologe und Chefarzt der Biomed-Klinik Bad bergzabern, Dr. Friedrich Migeod.

Das mag mit den Fortschritten in Diagnostik und Therapie zusammenhängen, die der Ärztliche Direktor des Prostatazentrums und der Klinik für Urologie am Klinikum Ludwigsburg, Dr. Andreas Jurczok für die vergangenen Jahrzehnte konstatiert. So sei durch die Entdeckung des Tumormarkers PSA in den 1990er Jahren ein Prostata Karzinom nicht nur durch das Abtasten der Prostata durch den Finger zu entdecken, sondern durch eine einfache Blutabnahme. „Auf der anderen Seite ist die operative Therapie durch technische Verbesserungen sowie ein besseres Verständnis der Anatomie deutlich schonender für den Patienten. Auch die zweite Möglichkeit ein Prostatakarzinom zu heilen, die Bestrahlung, hat technisch deutliche Fortschritte gemacht,“ sagt Jurczok.

Auch Migeod räumt der klassischen Behandlung Priorität ein. „Häufig gilt weiterhin, dass die einzige Möglichkeit auf Heilung in der frühen Diagnosestellung und Tumortherapie durch Operation oder Bestrahlung liegt.“

Das sieht der dritte Experte auf dem Podium im Theatersaal des Forums am Schlosspark, Dieter Voland, anders. Der Vorstand der Pforzheimer Selbsthilfegruppe Prostatakrebs sieht zwar auch gewisse Fortschritte in Diagnose und Therapie, doch zufrieden ist er mit der Situation noch lange nicht. Aus der Sicht des Betroffenen wird zu oft und zu schnell operiert. Vor allem in Anfangsstadien sei dies nicht das Mittel der Wahl. Und auch die Bestrahlung zur Weiterbehandlung sieht er kritisch. Denn oft werden bestrahlt, ohne das klar sei, wo sich Mikrometastasen im Körper befinden.

Voland hält die Entfernung der Prostata dann für gerechtfertigt, wenn es sich um einen aggressiven, schnell wachsenden Krebs handelt. Dann aber in Kombination mit einer sogenannten Hormonblockade, bei der Testosteronspiegel im Körper so weit wie möglich gesenkt wird, um dem Krebs die Nahrung zu entziehen und damit das Wachstum zu verlangsamen. Die von einem amerikanischen Onkologen entwickelte und von Voland propagierte Dreifach-Hormonblockade ist allerdings bei deutschen Ärzten noch umstritten.

Dem Leiter der Selbsthilfegruppe, der auch als Berater an der Hotline des Bundesverbandes gearbeitet hat, geht es allerdings nicht um Patentrezepte, sondern um mehr Aufklärung und mehr Eigenständigkeit. „Der Patient soll entscheiden, nicht der Arzt, betont er. Doch die intensive individuelle Beratung von Betroffenen komme aus Zeitmangel vor allem bei niedergelassenen Ärzten oft zu kurz.

Jurzcok sieht die Urologie aber auf diesem Weg schon ein Stück vorangekommen. Heute werde eine differenzierte Beurteilung jedes einzelnen Patienten durchgeführt, „so dass auch durchaus Patienten in speziellen Situationen zunächst gar nicht therapiert werden und nur regelmäßig kontrolliert werden“, erklärt der Ludwigsburger Chefarzt.

Migeod plädiert für komplementäre ergänzende Behandlungsstrategien mit naturheilkundlichen Verfahren. Infrage kämen dafür beispielsweise Vitamin D, E, das Element Bor, Granatapfelsaft, das Lykopen der Tomate, das Pilzmittel Ketokonazol, der COX2-Hemmer Celebrex, Durchblutungshemmer und die kapazitive Hyperthermie.



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